Nordisch unterwegs

Willkommen in Jurassic World: Ein Tag im Dinopark Münchehagen

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Wie würde es sein, wenn Dinosaurier nicht ausgestorben wären? Diese Frage stellte ich mir als Kind immer wieder. In den 90ern kam der erste Teil der Filmreihe „Jurassic Park“ in die Kinos, der sich genau damit auseinandersetzte.  Jetzt, 25 Jahre später, erobern die Dinos wieder die Kinoleinwände und das Kind in mir wollte es sich nicht nehmen lassen, Rexy und Co. mal wieder einen Besuch im Dinopark Münchehagen bei Hannover abzustatten. Wie es sich anfühlt, an Orte seiner Kindheit zurückzukehren und warum Jurassic Park ein Meilenstein für Dinofans ist,  konnte ich bei den Jurassic Days erfahren.

Im Alter von vier Jahren bin ich das erste Mal mit meiner Familie im Dinopark Münchehagen gewesen. Die Fahrten dahin kamen mir damals endlos vor. Als ich vergangenen Samstag auf den Parkplatz gefahren bin, fühlt es sich sofort wieder irgendwie vertraut an. Am Eingang begrüßt  immer noch ein T-Rex die Gäste und gibt einem gleich zu Beginn das Gefühl, wie klein man doch neben Dinosauriern wäre.

Reise durch die Zeit

Dinopark Müchehagen
Ausbilder Schmidt kennt die Gefahren im Dinopark. (Bild: Nathalie Langer)

Drinnen angekommen, erklärt mir der Ausbilder Boris Schmidt, wie ich sicher durch den Park komme. Gekleidet im blauem Schutzoverall und einem mit Filmmotiv bedrucktem orangenen Helm gibt er mir eine Karte mit verschiedenen Stationen. Es müssen sechs Stationen abgeschlossen werden, um am Ende einen Mosasauruszahn zu bekommen. Na gut, denke ich mir. Das kann ja nicht so schwierig sein. Und mache mich auf den Weg durch die Epochen unserer Erdzeitalter. 

Eine Reise durch die Erdzeitalter (Bild: Nathalie Langer)

Vor etwa 500 Millionen Jahren entwickelten sich die ersten Tiere im Wasser.  Die Erdzeitalter werden chronologisch auf verschiedenen Infotafel fortgesetzt. Diese sind sehr anschaulich gemacht. Allerdings muss ich zugeben, dass die Figuren gerade am Anfang einen neuen Anstrich vertragen könnten. Das ändert jedoch nichts daran, dass mir der Einführungsweg durch einen Wald gut gefällt. Zugegeben, als Kind hatte ich ja doch mehr Augen für die Figuren.

Ein Dimetrodon aus dem Perm. (Bild: Nathalie Langer)

Auge in Auge mit dem T-Rex

Je weiter ich vorankomme, desto größer und spektakulärer werden die Figuren. Ich fühle mich fast wie vor 65 Millionen Jahren. Dann hallt plötzlich ein markerschütterndes Brüllen zwischen den Bäumen hindurch, gefolgt von dem lauten Krachen mehrerer Äste. Lieber schnell weiter, denke ich mir und verlasse den Wald. Im nächsten Moment stehe ich Auge in Auge vor einer zwölf Meter langen und vier Meter hohen Echse: Ein Tyrannosaurus Rex. Mit weit aufgerissenem Maul steht er direkt vor mir. Zu meinem Glück handelt es sich dabei bloß um eine Figur, sonst wäre ich jetzt T-Rex Futter. Es handelt sich dabei um den original Universal T-Rex von Jurassic World: Das gefallene Königreich aus den Filmstudios. In dem Video vom Dinopark Münchehagen seht ihr wie Rexy in den Dinopark Münchehagen gekommen ist.

Dinopark Münchehagen: Wie im Jurassic Park

Das Gelände auf dem sich der T-Rex befindet, ist der Mittelpunkt der Jurassic-Days. Er ist mit allerlei Dekorationen aus dem Jurassic-Park Universum dekoriert. Wieviel Jurassic-Park steht nun wirklich hinter den Jurassic Days? Meine Top 5 Jurassic Park Momente im Dinopark:

1. Der Velociraptor Blue

Owen Grady und Blue (Bild: Dinopark)

Aus den alten Jurassic-Park-Filmen eher als fiese und hinterhältige Raubtiere bekannt, wirken die Velociraptoren in Jurassic World um einiges friedlicher. Das Alphatier Blue verbündet sich sogar mit Owen Grady, dem Protagonisten des Films. Die Figur und ihr Cosplayer waren wirklich sehr detailreich.

 

2. Der gelbe Jurassic-Mantel

Der klassische gelbe Regenmantel. (Bild: Nathalie Langer)

Als Kind fand ich die Szene aus dem ersten Jurassic Park, in der Dennis Nedry von dem Dilophosaurus gefressen wird, schockierend. Ich habe diese Szene immer mit dem quietschgelben Mantel verbunden. Vielleicht habe ich mir deshalb noch keinen Ostfriesennerz gekauft? Heute kann ich (fast) nur noch darüber schmunzeln.

 

3. Ein großer Haufen Scheiße

Dinopark Münchehagen
Ein großer Haufen Dinomist (Bild: Nathalie Lager)

Angelehnt an den ersten Teil wurde unter dem Hintern des Langhalses ein Haufen Sägespäne aufgeschüttet. Aufgabe der Kinder war es nun nicht Pflanzenreste zu suchen, sondern kleine Dinofiguren aus dem Berg zu fischen. 2000 Stück sollen in dem Berg vergraben sein, erzählt mir eine Dr. Ellie Sattler Cosplayerin. Wer immer noch nicht weiß, von welcher Szene ich rede, hier das Video:

4. John Hammond

Ich habe keine Kosten gescheut! (Bild: Nathalie Langer)

Der Multimilliardär John Hammond ist der Gründer des Jurassic Parks. Obwohl er nur im ersten Teil zu sehen ist, spielt er in jedem Teil eine tragende Rolle. Sein Markenzeichen ist der Bernsteinstab, der natürlich auch bei den Jurassic Days nicht fehlen durfte.

5. Der Spinosaurus und der T-Rex

Spinosaurus (Bild: Nathalie Langer)

Den T-Rex habe ich euch oben ja bereits vorgestellt. Zwar ist während der Jurassic Days zwischen dem Fleischfresser und dem Spinosaurus kein Bezug zueinander zu erkennen. Jedoch kann sich jeder Fan bestimmt an die Szene aus dem dritten Teil erinnern, auf die ich hinauswill. Seit The Lost World ist der Spinosaurus mein absoluter Lieblingsdino.

Der Besuch im Dinopark Münchehagen in Bildern

Jurassick Park Fans

Sophie und Dr. Ellie Sattler
Sophie und Dr. Ellie Sattler (Bild: Sophie Frischbier)

Durch Zufall treffe ich auf Sophie Frischbier aus Düsseldorf und Peter Jungheim aus Sankt Augustin bei Bonn. Die beiden sind Mitglieder in einer deutschen Jurassic Park Fangemeinschaft. Peter Jungheim ist 54 Jahre alt und hatte das Glück, den ersten Jurassic Park Teil auf der Leinwand zu sehen. „Filmtechnisch war der Film von Steven Spielberg ein Meilenstein in der Kinogeschichte“, sagt er. „Ich kannte immer nur die Gummidinos, die noch von Menschen gespielt wurden, aus solchen Filmen. Und dann kam Spielberg und zeigt einen lebensgroßen T-Rex.“ Wer jetzt Angst bekommt, dass der Regisseur schon mit Dino-DNA rumexperimentiert hat: Der T-Rex war ein Animatronik. Echte Dinos bleiben wohl noch ein (Alb)traum. Die beiden Fans sind sich aber einig, dass der T-Rex einer ihrer Lieblingsdinos ist. Peter meint noch später zu mir, dass er ebenfalls ein großer Fan des Spinosaurus ist. Habe ich es euch nicht gesagt?  Die beiden sind mehr als vier Stunden Auto gefahren, um sich den Dinopark anzusehen. Wenn das mal keine waschechten Dinofans sind! Sichtlich zufrieden haben sie wohl am nächsten Tag die Heimreise angetreten.

Kindheitswunsch: Dinoforscher

Waschechte Dinofans

Am Ausgang schmerzen mir schon ein wenig die Füße. Der Rundweg ist fast drei Kilometer lang und die ein oder andere Strecke bin ich dann ja doch doppelt gelaufen. Mein Fazit nach mehr als 230 gesehenen Dinofiguren und einer großen Portion Jurassic Park Gefühl ist, dass die Urzeitechsen auch nach mehr als 15 Jahren ihre Faszination für mich nicht verloren haben. Ich denke, gerade weil Dinosaurier ausgestorben sind, ist die Wissenschaft um sie so spannend. Das hat mir mehr als ein Dinofan am heutigen Tag bestätigt. Der Dinopark Münchehagen ist nicht nur etwas für eingefleischte Jurassic Park Fans, sondern auch für Interessiert, besonders mit Kindern, sehr gut geeignet.

Schließlich trete ich die Rückfahrt an. Auf dem Rückweg fahre ich wieder an meinem alten Freund dem T-Rex vorbei. Es wirkt fast so als würde er grinsen. In diesem Moment bin ich froh, dass Jurassic Park nur ein Film ist und mir nicht im nächsten Moment ein mehr als acht Tonnen schwerer Fleischfresser hinterherläuft Ein Blick in den Rückspiegel: Der König der Dinosaurier wird  immer kleiner.

1999 (Bild: Nathalie Langer)
2018 (Bild: Dinopark)
Nathalie Langer

Dorfkind mit Leib und Seele. Aufgewachsen im wunderschönen Ammerland und nach dem Archäologiestudium wieder zurückgekehrt. Nein, ich habe keine Dinosaurier ausgegraben! Neben Geschichtsromanen, liebe ich Basketball und lange Spaziergänge mit meiner Golden-Retriever-Hündin Paula.

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