Harte Riffs, treibendes Schlagzeug und obendrauf noch der energiegeladene Gesang: Mitten in Ganderkesee hat sich eine junge Band gegründet, die sich ganz dem „Post-Hardcore“, einer besonders harten und „aggressiven“ Richtung des Punkrocks, verschrieben hat. Maelføy nennt sich die Band von Marne Büch (22, Gesang), Christopher Maaß (26, Bass), Martin Schiwy (24, Drummer) sowie den beiden Gitarristen Lukas Meyer (22) und Lars Riedel (24).

Angefangen hat alles mit einem Beitrag in einer Musikergruppe bei Facebook: „Christopher, Martin und ich haben nach neuen Musikern gesucht, weil wir eine neue Band starten wollten“, erinnert sich der Ganderkeseer Lars Riedel, der zuvor schon mit Martin Schiwy in der Ganderkeseer Band „Ashes of your Nightmare“ spielte. Auf dieses Gesuch meldete sich Marne Büch. Der gebürtige Walsroder arbeitete zu dem Zeitpunkt in Oldenburg. Da die noch im Bestehen begriffene neue Band auch noch einen weiteren Gitarristen suchte, machte sich Marne, mittlerweile wieder in Walsrode, Ende 2016 zusammen mit Lukas Meyer auf den Weg nach Ganderkesee. „Und wir alle lagen sofort auf einer Wellenlänge“, erinnert sich der Sänger.
Maelføy planen erste EP
Maelføy war geboren und schnell einigten sich die Musiker, die alle schon vorherige Banderfahrung haben, auf zwei Dinge: Hardcore bzw. Post-Hardcore ist ihre Musik und sie gehen erst an die Öffentlichkeit, wenn die ersten Songs im Kasten sind. Das war im Spätsommer vergangenen Jahres der Fall und seitdem hat das Quintett schon einige Auftritte hinter sich gebracht. „Auf dem Aufmucken, das wird unser zwölfter“, weiß Lars Riedel. Im Sommer soll die erste EP erscheinen.
Maelføy mucken auf
Diesen Auftritt auf dem Festival „Aufmucken gegen Rechts“ am Freitag, 15. Juni, in Weyhe (Bremen) hat Maelføy beim Bandcontest des Festivals gewonnen. „Das wird definitiv unser geilster Gig bisher“, sind sich die Bandmitglieder einig. Maelføy machen um 16.30 Uhr den Aufschlag des Festivals auf dem Mühlenkampgelände in Weyhe und danach folgen Bands wie „Antilopen Gang“ oder die Rapperin „Sookee“. Besonders gespannt sind die Ganderkeseer Musiker aber auf die Band „Watch Out Stampede“ aus Bremen. „Die sind musikalisch nah an uns dran und mit denen mal was machen, wäre natürlich ziemlich cool“, so Christopher Maaß. „Aber ich freu mich auch auf die Antilopen Gang“, wirft Marne Büch ein, „das wird sicher ziemlich fett“.
Aber wie kommt eine junge Band in Zeiten, in denen sich viele Musiker eher das Unpolitische auf die Fahnen schreiben, dazu, auf einem Festival gegen Rechts aufzutreten. „Die ganze Hardcore-Szene hat eigentlich keinen Bock auf Nazis“, sagt Lukas Meyer. Und Marne Büch schaut kurz auf sein Shirt, auf dem groß „Nazi Hunter“ (Nazijäger) steht und grinst: „Und bei uns spielt es auch ganz explizit eine Rolle. Wir wollen keinen Party-Hardcore machen, sondern schon mit unserer Musik und unseren Texten etwas aussagen.“
Anders im echten Leben

Aber was machen Post-Hardcore-Mucker eigentlich im echten Leben? Lars Riedel muss lachen: „Wir sind zwei Studenten, ein Steuerfachangestellter, ein Koch und ein Chemikant.“ Für die fünf Musiker ist Hardcore derweil mehr als nur Musik. „Es ist auch eine Art Lifestyle“, sagt Marne Büch. Die Szene sei, gerade in der Region, relativ überschaubar, so dass sich Fans und Bands untereinander häufig kennen. „Für den großen, geldbringenden Durchbruch haben wir uns wahrscheinlich die falsche Musikrichtung ausgesucht“, sagt der Sänger und muss selbst lachen.
Bereut hätten sie dies aber nicht. Zwar sei die Musik aggressiv und wirke vor allem auf Außenstehende so, aber die Musik und die Konzerte seien vor allem ein Ventil. „Beim Tanzen und feiern können wir alle Aggressionen rauslassen“, so Marne Büch. Auch wenn Blessuren dabei – gerade in der Moshpit – nicht ausgeschlossen werden können: „Wenn jemand hinfällt oder sich richtig weh tut, dann wird sofort geholfen“, erklärt der Sänger.
Szene ist aktiv abseits des Mainstreams
Besonderen Respekt haben die fünf Musiker vor den ganzen kleineren Initiativen, die den Hardcore in all seinen Facetten in der Region verankern. So freuen sie sich zum Beispiel, dass die Band Rising Insane aus Hude jedes Jahr in dem kleinen Örtchen im Landkreis Oldenburg das Springsane-Festival auf die Beine stellt. „Das Feeling da ist wirklich der Wahnsinn“, sagt Marne Büch.
Aber auch die „Bremer Hardcore offensive“ finden die Musiker großartig. „Es ist nur immer schade, wenn kaum Fans zu den Konzerten kommen.“ Deswegen, auch von Musikerseite aus: Support your local Bands!
Das Aufmucken-Festival im Überblick
Los geht das „Aufmucken gegen Rechts“ am Freitag, 15. Juni, um 16 Uhr auf dem Mühlenkampgelände in Weyhe. Die Veranstalter fassen zusammen:
Das aufMUCKEn gegen Rechts feiert sein Comeback in 2018.
Mit sookee, MONTREAL, Watch Out Stampede, Maelføy, Anne.Fuer.Sich und den Jungs von der Antilopen Gang präsentieren wir euch, unter der Moderation von Bliggedi Blowm, angesagte Größen aus der Musikszene.
Tickets gibt es im Vorverkauf für 19 Euro (17 Euro erm.) zzgl. VVK-Gebühr hier: Kulturbüro im Weyher Rathaus, Jugendhaus Leeste, Jugendhaus Trafo, Go Bäng (Knochenhauerstraße, Bremen), EAR Schallplatten (Vor dem Steintor) und an allen VVK-Stellen von Nordwestticket und im Online Service. An der Abendkasse schlagen die Karten mit 23 bzw. ermäßigt 21 Euro zu Buche.
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