Nordisch gesehen

ESC 2018 – Der Liveblog: Kommentare, Fakten und schamlose Heuchelei

Google+ Pinterest LinkedIn Tumblr

Kaum ein Fernseh-Großereignis polarisiert so stark wie der Eurovision Song Contest (ESC). „Kult“, „Geil“ und „ein Beitrag zur Volkerverständigung“ sagen die einen. „Langweilig“, „Affentheater“ und „Die schachern sich doch nur die Punkte zu“ die anderen. Irgendwo zwischen fähnchenschwenkenden Party-Kreischern und misanthropen Muffelpötten sitzt Klarnordisch-Gastautor Jens Schönig, Jahrgang 1971 (Sieger: Severine/Monaco, „Un banc, un arbre, une rue„, Deutschland wurde Dritter mit Katja Ebstein). Jens wird für euch die Live-Übertragung des ESC verfolgen und kommentieren – also bleibt dran, los geht es gegen 20.45 Uhr an diesem Samstag, 12. Mai.

Zum ESC kam Jens 1979 (Milk & Honey/Israel, „Halleluja“, Deutschland Vierter mit Dschingis Khan) mit zarten acht Jahren. Der Großauftrieb multikultureller Unterhaltungskunst mit anschließender gegenseitiger passiv-aggressiver Aburteilung lenkte ihn damals von einer fiesen Magenverstimmung ab und verschob seinen üblichen Zapfenstreich tief in die Nacht hinein.

Fernsehkritiker im Homeoffice

Jens Schönig
The Incredible Jens Schönig

Das Zusammenspiel all dieser Facetten prägte den damals aufstrebenden Homeoffice-Fernsehkritiker nachhaltig. Seither vertieft er sich in das Kaleidoskop aus surrealistischen Bühnenshows, Gesangsdarbietungen über drei Tonrettungsleitern und schamlos geheuchelten Gemeinschaftsbekundungen mit einer Mischung aus abartiger Faszination und noch viel abartigerer Faszination.

ESC, Popcorn und Obama

Seit 2013 (Emmelie de Forest/Dänemark, „Only Teardrops“, Deutschland soff mit Cascada ab) zwingt Jens seine Eindrücke des Wettbewerbs einer breiten Öffentlichkeit auf. Für seine dabei gezeigte rasiermesserscharfe Beobachtungsgabe, seine strikte, vor allem sprachliche, Neutralität und seine (voll wahr, echt!) aufrichtige Anteilnahme gewann er bereits zweimal das Internet, bekam viermal einen Keks von Obama, wurde siebenmal vom popcornessenden Michael Jackson beobachtet und brachte Ralph Siegel dreimal so zum Lachen, dass dieser ihn ins Gulasch warf.

Der Live-Blog: #FürchtetEuchFüchtetEuchsehr

Heute abend wird Jens Schönig nahezu exklusiv die User von Klarnordisch in Sachen ESCapismus und Medienimpertinenz klar einnorden. Dem diesjährigen ESC-Slogan #Allaboard folgt somit die Devise #FürchtetEuchFürchtetEuchsehr.

Außerdem bloggen für euch: Rebekka Bolzek (DiePraktikantin), Mathias Freese und Claus Hock (Flint).

Israel gewinnt den Eurovision Song Contest!

Der ESC wird im kommenden Jahr in Israel stattfinden. Netta überzeugte Jury undPublikum mit „Toy“. Und The Incredible Jens Schönig zieht sein Fazit:

Insgesamt ein sehr ausgeglichener Wettbewerb mit einem wirklich breiten Spektrum an Teilnehmern. Dass sich am Ende der bunt-überdrehte Dance-Scheiß durchsetzen würde, war nach einem Balladensieg im letzten Jahr eigentlich abzusehen. Nichtsdetotrotz ist Michael Schultes Platzierung sehr gut. Überraschend gut, wenn man auf die letzten Jahre blickt. Weniger überraschend angesichts eines diesmal wirklich guten deutschen Beitrags und seiner starken Leistung beim Auftritt.

Wer den Liveblog nicht sehen kann oder bei wem er sich nicht automatisch aktualisiert, kann das Problem mit dem gelegentlichen neu Laden der Seite lösen!

Schreibe einen Kommentar