Ich blicke meinem Gegner tief in die Augen. Nervös lässt er den gelben Ball durch seine Finger gleiten. Der Schweiß läuft mir langsam die Stirn hinunter und tröpfelt sanft in den feinen Sand. Ich scharre mit dem Fuß, um einen festen Stand zu bekommen. Jede Faser in meinem Körper ist angespannt, denn jeden Moment könnte mein Gegenüber die Angabe ausführen. Auch mein Partner lauert bereits am Netz. Diese Augenblicke sind es, die mich am Spikeball so faszinieren.
Egal ob Welt – oder Europameisterschaft: unsere Frauenfußball-Nationalmannschaft führt trotz medialer Präsenz ein Schattendasein. Die öffentliche Aufmerksamkeit bleibt weiterhin auf der Strecke. Auch die Trainer werden für ihre Arbeit im Frauenfußball oft von ihren Kollegen belächelt. König Fußball ist (noch) eine Männerdomäne.
Letzter Spieltag. Alles läuft nach Plan für die Angry Bears. In der 78. Spielminute gehen sie in Führung. Doch drei Minuten vor Ende schießen die Jungs von Bang Theory den Ausgleich. Die Angry Bears werfen alles nach vorn, die Nachspielzeit bricht an. Und: der Ball zappelt im Netz. Alle Dämme brechen, die Freude ist grenzenlos. Der Aufstieg in die höchste deutsche Liga ist geschafft.