Author

Claus Arne Hock

Browsing
Jahrgang 1982; Journalist mit Migränehintergrund; Die Kanzlerin hat mir nie ihr Vertrauen ausgesprochen; Volontär in der Presseagentur GanterMedia (Ganderkesee); Musikbegeisterter Film- und Comicfan.

Ist es nicht schön? Weihnachtszeit und alle sind so gut drauf, saufen die ganze Zeit über Glühwein und stopfen sich mit Plätzchen voll. Und dann noch diese Musik, entweder deutsch-historisch getragen oder amerikanisch-kitschig gut gelant daherkommend. Ist es nicht zum Kotzen? Wer keine Lust auf das ständig gleiche Gedudel hat: Hier die Playlist für all diejenigen, die mit Weihnachten aus irgendwelchen Gründen nicht ganz so viel anfangen können.

Der bärtige Mann neben mir im Bett schnarcht. Obwohl, nein, er schnarcht nicht, es ist dieses laute Atmen kurz vor dem Schnarchen. Er dreht sich auf die Seite, das Fast-Schnarchen hört kurz auf. Der bärtige Mann ist Diego Wechsler Corres, Gitarrist der Band Knallfrosch Elektro und das Bett steht in einem Hotel in Cuxhaven. Es riecht nach Alkohol und Schweiß, die Nacht war lang – für Diego länger als für mich. Ich stehe auf, es ist 8.30 Uhr am Sonntagmorgen, der Kopf dröhnt leicht.

Im März 2018 scherzten sie im klarnordisch-Interview noch: „Wir haben uns auseinandergelebt!“ Doch war es ein Scherz? Oder waren dieser Satz und der Titel des neuen Albums #zualtdafür schon Zeichen für das, was jetzt traurige Gewissheit ist? Die Epoche der Auricher Band „Knallfrosch Elektro“ findet in diesem Jahr ihr Ende. Es ist aus, vorbei, das letzte Lied ist gesungen. Fast!

Seit acht Jahre nun lebe ich schon im wunderschönen Norddeutschland. Meine neue Heimat hat so allerlei positive Dinge mit sich gebracht, unter anderem natürlich auch die norddeutsche Kochkunst. Grünkohl gehört seit meinem Umzug an die Nordseeküste zu meinen Leibspeisen. Warum erst seit meinem Umzug? Weil ich das grüne Gold aus dem Oldenburger Land vorher gar nicht kannte.

Schreie kommen von weiter oben die Treppe hoch. Es ist neblig im alten Wasserturm in Delmenhorst, überall hängen Spinnweben von der Decke, Ketten rasseln und Monster lauern in allen Ecken. Einmal im Jahr, kurz vor Halloween, verwandelt sich der Wasserturm in den Turm des Schreckens. Dahinter stecken Norbert Lange, Patrick Fechner und ein großes Team an Erschreckern. „Wir sind alle Vollschräge“, sagt Patrick Fechner und muss lachen.

Es ist Oktober, es gab den ersten Nachtfrost, viele Menschen beschweren sich nach der Hitze des Sommers über die Kälte des nahenden Winters. Eine Kälte, über die die drei Bremerhavener Tim David Müller-Zitzke (24), Dennis Vogt (25) und Michael Ginzburg (30) wahrscheinlich nur lächeln können. Denn ihr Projekt hat sie soweit in Richtung Süden verschlagen, dass es richtig kalt wurde. Mit dem Projekt Antarktis haben sich die drei Bremerhavener einen Wunsch erfüllt und einen Film gedreht, der vieles ist, aber keine typische Naturdoku.

Viele haben eine Vorliebe für alte Spielekonsolen wie den Gameboy, viele haben eine Vorliebe für elektronische Musik. Was passiert, wenn man beides miteinander kombiniert, zeigt Vault Kid, der auf den Teilnehmerlisten der Informatikvorlesungen an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg als Keno Rott zu finden ist. Der 20-jährige Leeraner, der in Oldenburg studiert, macht Musik – auf einem Gameboy. Im neuen Carpool-Karaoke Video von Sach an! zeigt Vault Kid, was man alles so an Musik aus einem Gameboy herausholen kann.

Wer Marika Nagy zum ersten Mal trifft, lernt eine junge, fröhliche und aufgeschlossene Frau kennen. „Ja, die Leute gucken“, sagt die 21-jährige Bremerin. „Mittlerweile kann ich damit aber gut umgehen.“ Dass das schon mal anders war, kann man ahnen, denn Marika sieht anders aus als die Norm. „Ich hab halt viel Farbe“, sagt sie und muss lachen. Die junge Frau leidet unter der Pigmentstörung Kongenitaler Nävus, wobei „leiden“ eigentlich das falsche Wort ist. Gelitten hat sie früher, in der Schulzeit. Jetzt trägt sie die zahlreichen Muttermale wenn schon nicht mit Stolz, dann aber mit einer großen Selbstverständlichkeit. „Es ist doch nur Farbe“, sagt sie immer wieder, es wirkt wie ein in Worte gefasstes Schulterzucken.