Dreckiges Geschirr stapelt sich in der Küche, Haare verstopfen den Abfluss und Glas landet im Biomüll: Das Wintersemester hat gerade begonnen, die Erstis haben ihre neuen Wohnungen oder Wohngemeinschaften bezogen und oft sind damit Konflikte leider vorprogrammiert. Vor welchen Mitbewohner-Typen ihr euch in Acht nehmen solltet, erfahrt ihr hier.
Der Schnorrer
Den Anfang der Mitbewohner-Typen macht der Schnorrer: Nach einem langen Tag in der Uni freut man sich auf den Rest Spaghetti mit Bolognese, den man sich am Vortag extra aufgehoben hat. Ein Blick in den Topf im Kühlschrank genügt, um das vernichtende Urteil zu erhalten: leer. Auch die Bananen werden immer weniger und war da nicht eigentlich noch eine Dose Ravioli? Während der eine Mitbewohner sich ungefragt am Essen bedient, ist der andere ein undankbarer Schnorrer. Obwohl er beim gemeinsamen Pizzabestellen auf die Frage, ob er nicht auch eine Pizza essen wolle, noch ausdrücklich „Nein“ sagte, kommt kurz nach dem Öffnen der Schachtel: „Darf ich mal ein Stück probieren?“ Beim Zusammenleben mit einem Schnorrer muss man sich morgens, mittags und abends auf: „Darf ich einen Löffel voll deiner Suppe probieren?“, „Darf ich deine Chips mal kosten?“ und „Ohh, die Schokolade sieht aber lecker aus… davon würde ich auch gerne mal Naschen“ einstellen.
Wäääääh. Da hat jmd. heute Nacht die Hälfte der Erdbeeren aufgegessen, die für den Kuchen gedacht waren. Grummelfluch. Doofes #WGLeben
— _phoenicia (@_phoeni) June 4, 2015
Die schwierige Mülltrennung
Kleidung landet im Altpapier, Glas und Plastik im Biomüll. Wenn man mit diesem Mitbwohner-Typ zusammenlebt, ist das anders: Beim Blick in den Mülleimer kann nur mit dem Kopf geschüttelt werden. Nur alte Zeitungen, Pappe und Kartons in die blaue Tonne zu stecken, ist nun wirklich nicht so schwer. Für manche jedoch schon: Da landen schonmal die zerissenen Socken oder das alte T-Shirt zwischen dem Altpapier. Ein halbvolles Glas mit Kirchererbsen habe zudem schon zwischen Bananenschalen und vergammelten Tomaten im Biomüll gesteckt. Da ist ein Konflikt vorprogrammiert – vor allem, wenn der Mitbewohner auf die 30 zugeht und Mülltrennung eigentlich beherrschen sollte.
"Wem es umfällt, der muss den Müll rausbringen!"#wgleben pic.twitter.com/Ra2kep9ETc
— Leonard R (@_HarryR_) May 15, 2018
Wo ist das ganze Geschirr hin
In den meisten Wohngemeinschaften gibt es sie LEIDER NICHT – eine Spülmaschine. Deshalb muss sämtliches Geschirr per Hand gespült werden. Und das birgt ein enormes Konfliktpotenzial. Während einige Bewohner ihre benutzten Teller und Schüsseln direkt nach dem Benutzen abwaschen, halten das wiederum andere offenbar für überflüssig. Und so ist eine randvolle Spüle in WGs kein seltener Anblick. Die einen geben sich damit zufrieden, dass ein Löffel erst dann abgewaschen wird, wenn die Besteckschublade komplett leer ist. Andere Mitbewohner treibt das aber regelmäßig in den Wahnsinn. Und wenn die Essensreste am Geschirr dann erstmal anfangen zu schimmeln, dann kann so eine Freundschaft zwischen Mitbewohnern auch schneller in die Brüche gehen als man „Spüli“ sagen kann.
Als hätten wir keine Spühlmaschine. Oh halt… #WGleben pic.twitter.com/AEBZckmRJI
— Conrad Drake (@DurstDevel) July 4, 2017
Wie heizt man eigentlicht richtig?!
Mitbwohner Typen: Das erste Mal allein. Lisa, 21, ist gerade in ihre erste eigene Wohnung gezogen. Naja fast – in die erste Wohnung weg von Mama und Papa, die sie sich mit drei weiteren Bewohnern teilt. Und eines hat sie bisher wohl nicht gelernt – richtiges Heizen. Also was tun, wenn die Wäsche so schnell wie möglich trocknen soll? Den rappelvollen Wäscheständer stellt sie in den kleinen Hauswirtschaftsraum. Und dann? Dann öffnet sie das Fenster und stellt die Heizung auf die höchste Stufe. Wie…ist das etwa Stromverschwendung? Ja, Lisa. Ja!!! Bei dem Gedanken an die Stromrechnung kräuseln sich allen anderen Bewohnern die Zehennägel.
Putzen ist ein Fremdwort
Wenn diese Mitbewohner-Typen schon beim Heizen durch keine Ahnung glänzen, ist das meist auch beim Putzen der Fall. Ein Putzplan ist lebenswichtig und verhindert einige Konflikte in einer WG. Gerade neue Mitbewohner, die erst vor Kurzem aus Hotel Mama ausgezogen sind, sehen nicht die Notwendigkeit das Badezimmer einmal wöchentlich zu reinigen. Der Mülleimer ist auch schon seit Tagen voll, aber irgendjemand wird ihn schon rausbringen. Aggressive Nachrichten in der Whatsapp-Gruppe und wütendes Gemurmel bei der Begegnung im Flur sind die Folgen.
Und weil ich heute so schön geputzt habe, pisst der Besuch meiner Mitbewohnerin neben die Toilette…. #wgleben #ichgebeauf #hassaufazubis
— Navea (@Suesskraft) October 16, 2018
Das Problem mit den Haaren
Der Abfluss ist verstopft, das Wasser der Dusche läuft nicht mehr ab. Der Grund? Die Mitbewohnerin hat das Sieb aus der Dusche genommen und so konnten ihre langen braunen Haare in aller Ruhe das Rohr verstopfen. Doch nicht nur Verstopfung kann in der WG zum Problem werden. Hat sich die Freundin des Mitbewohners mal wieder in der Duschwanne rasiert, ohne hinterher ihre Haarstoppel zu entfernen? Ziemlich ekelig für die anderen Mitbewohner. Apropos ekelig: Der Mitbewohner eines Kollegen (wir nennen lieber keine Namen) hat aus seinen Haaren öfter kleine Kügelchen gedreht und diese auf dem Badewannenrand liegen lassen. No comment…
Wenn die Mama zum Putzen kommt
Die neue Mitbewohnerin hat ihre Eltern zu Besuch. Ihnen wird die schöne neue Wohnung gezeigt, man trinkt einen Kaffee in der Küche und nach einiger Zeit hört man den Staubsauger aus dem Zimmer der Mitbewohnerin. Neugierig wirft man einen Blick ins Zimmer: Die Mutter des Neuzugangs saugt Staub und putzt. Selbstverständlich ist der Auszug aus Hotel Mama in die eigenen vier Wände erstmal eine harte Umstellung, doch das geht ein bisschen zu weit, oder?
Beim WG-Casting gelogen
„Ja, ich halte mich immer an den Putzplan“, „ich bin leise und gehe nur selten feiern“, „ich koche gern und unternehme viel mit meinen Mitbewohern.“ Man hat es alles schon gehört, doch noch einigen Wochen zusammenleben, stellt sich heraus, vieles was der neue Mitbewohner im WG-Casting versprochen hat, ist einfach gelogen. Klar, auf die ein oder andere Notlüge verlässt sich jeder mal. Doch macht es wirklich Sinn den zukünftigen Mitbewohnern zu erzählen, dass einem der Kontakt zu den Mitbewohnern extrem wichtig sei, wenn man sich dann eh nur im eigenen Zimmer verkrümelt?
Gepenst in der Wohnung
Auch dieser Mitbewohner hat mal versprochen, sich intensiv in die WG einzubringen, viel zu kochen und keinen Spieleabend zu verpassen. Doch kurz nach dem Einzug heißt es: „Wo ist eigentlich xyz?“ Wann man diesen Mitbewohner-Typen das letzte Mal gesehen hat und wo er sich rumtreibt, weiß keiner der Mitbewohner. Irgendwann hat man xyz schon so sehr vergessen, dass man mit dem Baseballschläger vor seiner Tür steht, wenn sich in dem Zimmer auf einmal doch etwas tut.
Never change a winning team
Im WG-Casting stellen sie sich als flexibel und anpassungsfähig vor, kurz nach dem Einzug sollen sich aber einige Dinge in der WG ändern. Das sind manchmal sinnvolle Veränderungen – ohne Frage. Doch oft besteht der Neuzugang auch auf Änderungen, die sinnlos sind. Die Wohngemeinschaft lebt seit Jahren mit einem funktionierenden System zusammen, doch plötzlich reicht die alte Mikrowelle nicht mehr aus, die Mülltonnen stehen an der falschen Stelle und der Putzplan (der wirklich immer super funktioniert hat) muss grundlegend überarbeitet werden.
Das sagt Twitter zu den schlimmsten Mitbewohner-Typen, ein Best of:
Küche machen, Töpfe und Pfannen spülen, "Weil's ja sonst keiner macht"-Edition.#WGLeben
— Michael (@EmKay443) October 12, 2018
Haben gerade herausgefunden, dass bei uns im Bad zwei Handtücher seit ~ 3 1/2 Jahren hängen und wir nichtmal wissen, von wem die sind und das fällt dann doch schon unter die Kategorie „ekelig“… :‘D#WGLeben
— Becca ? (@lockenbarbie) September 29, 2018
Alle paar Monate hat jemand ein Päckchen Zimt gekauft.
Ohne zu prüfen ob das vorige leer ist.
Wir hatten am Ende mehrere 100 Gramm Zimt.#WGLeben— sileo (@just_borb) September 9, 2018
"Es ist so hell in der Wohnung!", "Aus den Fenstern kann man ja raus sehen!"
Ich, 26, weiblich wohne in einer Männer WG. Die Fenster wurden vorher noch nie geputzt…3 Jahre lang. #WGLeben #liebesietrotzdem— TwistedMind (@Twisted67284327) September 9, 2018
Meine Mitbewohnerin hat sich eine Pizza bestellt, war in Eile und konnte sie nicht essen. Ich komm von der Arbeit heim, schau in die Küche und sehe, boah geil, ne ganze Pizza.
Ratet mal, wer gerade mit einem Tritt in die Nüsse zum Pizzahaus laufen muss… #Wgleben— Kevin Müller ⭕️ (@keemuelli) May 31, 2018