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Im Turm des Schreckens

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Schreie kommen von weiter oben die Treppe hoch. Es ist neblig im alten Wasserturm in Delmenhorst, überall hängen Spinnweben von der Decke, Ketten rasseln und Monster lauern in allen Ecken. Einmal im Jahr, kurz vor Halloween, verwandelt sich der Wasserturm in den Turm des Schreckens. Dahinter stecken Norbert Lange, Patrick Fechner und ein großes Team an Erschreckern. „Wir sind alle Vollschräge“, sagt Patrick Fechner und muss lachen.

Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)
Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)

Beim ersten Mal kamen schon 125 Erwachsene und Kinder, um sich durch das alte Gemäuer und seine Schreckgestalten zu kämpfen. Jetzt, beim 6. Turm des Schreckens, sind es 1000 oder noch mehr. Ein deutlicher Lohn dafür, was sich die beiden Organisatoren und ihr Team einfallen lassen. „Wir würden gerne noch mehr machen, aber der Turm ist ein Baudenkmal“, erklärt Fechner. Das bedeutet: Nicht alles, was möglich wäre, darf gemacht werden.

Jedes Jahr ein anderer Turm des Schreckens

Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)
Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)

Ab einer gewissen Uhrzeit verteilt die untote Putzfrau, die am 30. November 2018 den Eingang des Turmes bewacht, Stempel. Damit all diejenigen, die schon drin waren, nicht denen den Platz wegnehmen, die zum ersten Mal in den Turm wollen. Denn auch das ist besonders am Turm des Schreckens: Der Eintritt ist frei. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, wie viel Liebe zum Detail in den Kostümen und in der Deko im Innern des Turmes steckt.

Emily erlebt den Turm des Schreckens

Was die Besucher im Turm des Schreckens erwartet, ist jedes Jahr anders. Das Motto dieses Jahr: Halloween at Work. „Da kommt auch wieder der Arzt vor, den wir beim Thema Hospital benutzt haben“, verrät Patrick Fechner. Welchen Horror der Turm des Schreckens beinhaltet, das bestimmen mittlerweile die Erschrecker. „Das ist eine recht feste Gruppe“, verrät Patrick Fechner. „Wenn die was vorschlagen, dann setzen wir das möglichst um.“

Horror von Raum zu Raum

Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)
Turm des Schreckens in Delmenhorst (Bild: Claus Hock)

Und so ist der Turm in diesem Jahr eben der Arbeitswelt gewidmet – und das Innere erinnert an eine Jobfindungsmesse direkt aus dem Alptraum-Handbuch von Freddy Krueger. Ein Soldat hängt wie eine Spinne in einem Netz aus Schnüren, eine verrückte Zahnärztin quält ihre Patientin im Untersuchungsstuhl und Schlachter sowie Ärzte geben sich die blutigen Messer in die Hand.

Was es im nächsten Jahr Schreckliches zu erleben gibt? Das erfahrt ihr zum Beispiel kurz vorher auf der Facebookseite des Turms des Schreckens. Schreien, das verrät Patrick Fechner noch, tun übrigens vor allem die Erwachsenen. „Und die Jungs, die besonders cool sein wollen.“

Bilder aus dem Turm des Schreckens

Claus Arne Hock

Jahrgang 1982; Journalist mit Migränehintergrund; Die Kanzlerin hat mir nie ihr Vertrauen ausgesprochen; Volontär in der Presseagentur GanterMedia (Ganderkesee); Musikbegeisterter Film- und Comicfan.

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