Mittlerweile hat sicherlich jeder eine Strecke für sich entdeckt, die er gerne und regelmäßig läuft. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Als ich zu Beginn von „Lauf geht’s“ daran dachte einfach loszulaufen, wurde mir ein bisschen schlecht. Nicht nur, dass ich mich nicht besonders gut in Oldenburg und Umgebung auskenne, ich habe auch keinen ausgeprägten Orientierungssinn. Also habe ich bei Kollegen, Bekannten und Freunden mal nachgefragt: Wo zur Hölle kann ich langlaufen, ohne dass ich mich verlaufe?! Das Ergebnis sehr ihr hier.
„Siehst jetzt wirklich super aus, tolle Leistung“ – „Wahnsinn, Hut ab!“ – „Beautiful“ – „Ich finde es sehr beeindruckend wie du dich entwickelt hast und deine Figur ist der Hammer“. Hört nicht jeder gerne Komplimente? Über diesen positiven Zuspruch auf ihren Körper und die Bilder davon bei Instagram kann sich Christine Luttmann aus Westerstede relativ regelmäßig freuen. Denn die 33-Jährige ist auf dem Social-Media-Kanal aktiv und hat mittlerweile über 9000 Follower.
2.25 Uhr. Samstag. Das Weckerklingeln reißt mich unsanft aus einem unruhigen Schlaf. Ich bin für einen Moment hellwach. Es ist soweit. Die 166. Telgter Wallfahrt von Osnabrück nach Telgte steht bevor. Meine erste Wallfahrt. Ich spüre eine Mischung aus Anspannung, Vorfreude und Müdigkeit.
Meine Beine baumeln aus dem Flugzeug. Gleich geht es los, das Sky Diving oder Fallschirmspringen. In 4000 Meter Höhe. Jimmy (43) zieht meinen Kopf nach hinten. „Oh Gott“, schießt es mir durch den Kopf, „gleich wird er sich abstoßen und wir werden fallen, fallen, fallen!“ Jimmy stößt sich, stößt uns ab. Nein, nein, NEIN! Oh, verdammt, was hab ich mir nur dabei gedacht? Schei….! ICH WILL NICHT!
Dieser Satz stammt von Marc Gassert, einem Referenten der Vortragsreihe „NWZ-Impulse“, von dem ich kürzlich interessante Denkanstöße zu dem Thema Selbstdisziplin bekommen habe. Und wie viel Wahrheit darin steckt, durfte ich vergangenen Sonntag gleich selbst erfahren.
Nie um einen flotten Spruch verlegen und schon am Sonntagmorgen voller Energie? Teilnehmer der Latte Macchiato-Gruppe am Osternburger Utkiek wissen: Das kann nur Trainerin Ina Harms sein.
Macht ein Läufer mal schlapp, ruft die quirlige Hundsmühlerin demjenigen schon einmal ihren Motivationsschlachtruf „Boom Schakalaka“ zu. Neben den „Lauf geht’s“-Teilnehmern trainiert die erfahrene Sportlerin noch Anfänger- sowie Fortgeschrittene-Laufgruppen beim Hundsmühler TV.
Die Läufe im Programm werden länger und so erlebe und erlaufe ich mir beim Training immer neue Ecken meiner eigenen Heimat. Ich selbst bin ein totaler Naturfreund, komme im Grünen am besten runter. Und so wähle ich auch meine Strecken aus. Ich finde es super entlang von Feldern zu laufen, die Sonne durch das Blätterdach blitzen zu sehen und auf meiner Strecke eigentlich nur Pferden und Kühen zu begegnen.
Menschen, die spielend zehn Kilometer laufen oder bei Lauf-Wettbewerben an den Start gingen, waren mir früher suspekt. Jetzt bin ich selbst Mitglied dieses „Clubs“. Ich habe es echt getan – ich habe meine erste Lauf-Veranstaltung absolviert.
Kurze Wasserstandsmeldung: Bei mir sind seit dem Start von „Lauf geht’s 2018“ fünf Pfund gepurzelt. Für knapp sechs Wochen Lauftraining und eine moderate Ernährungsumstellung finde ich das gar nicht so schlecht. Uns erreichen aber auch einige Rückmeldungen von Teilnehmern, die etwas frustriert sind, weil sich der Zeiger der Waage bei ihnen bislang kaum bewegt hat. Oder die daran zweifeln, jemals den Sprung vom Walking zum Laufen zu schaffen.
Egal ob fortgeschrittener Läufer oder blutiger Anfänger – ein Vorteil des „Lauf geht’s“-Programms sind meiner Meinung nach auf jeden Fall die Trainer. Sie stehen bei Fragen zur Verfügung, können bei Problemen helfen oder geben – auch ungefragt – Tipps, wenn man so neben ihnen hertrabt. Nach einem Trainingslauf in Hatten habe ich mir den Trainer Sven Eric Schnitker von den Latte Macchiatos geschnappt und ihn mal ein bisschen gelöchert. Es geht um Essen, Motivation und den Spaß am Laufen. Klickt euch rein!